Die Geister tanzen durch die Wüste... Sie rufen nach dir. Wirst du dem Geflüster des Nebels folgen?
 

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 Die Gassen

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BeitragThema: Die Gassen   Die Gassen EmptySo März 11, 2012 9:03 am

Die Gassen

Die Gassen Gasseinvodnjaoahbevwri0

In New Town gibt es wohl jede Art von Vierteln, die man sich vorstellen kann: Es gibt sowohl das gepflegte, schöne, saubere New Town. Das New Town, das die meisten Leute kennen. Das, mit dem immer gepriesen wird. Aber es gibt auch die andere Seite. Das Viertel, über das niemand reden will. Mit den schmalen Gassen, den schief stehenden Häusern und den offenen Leitungen. Wo die Obdachlosen in den Ecken liegen, die Bandenkriege noch lange nicht Geschichte sind und herrenlose Tiere in den stinkenden Müllbergen nach Futter suchen.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyFr März 30, 2012 10:21 pm

Standort: Häuserdach in der Stadt

Sie waren zu ausgelassen gewesen heute Nacht. Das konnte nicht normal sein. Die Geister waren nie sonderlich übermütig. Sie tanzten - ja. Aber trotzdem waren sie bedachte und beherrschte Geschöpfe. Wesen mit Glanz. Ich schloss meine Augen um ihre Stimmen noch einmal zu hören. Sie lachten. Ein Lächeln glitt über mein Gesicht. Fast übertrug sich das glückliche Gefühl auch auf mich wenn ich mich tief treiben ließ. Ich würde noch heraus finden, was die Geister zum lachen brachte. Irgendwann im Laufe des Tages würden sie es mir schon noch erzählen. Jetzt aber genoss ich vorerst nur das angenehme Gefühl ihrer glücklich verbrachten Nacht. Dieser sich langsam legende Hauch von Nebel über der Wüste hatte etwas sehr reines heute morgen. Ich atmete tief ein und öffnete wieder die Augen. Mein Blick glitt über die Dächer der Stadt. Sanfte Braun- und Grautöne. Ziegel und steinige Flachbetondächer. Noch war es nicht sehr laut in den Straßen. Die Stadt erwachte erst noch. Die Sonne erhob sich gleißend und ästethisch über den hellen Himmel. Die Wärme traf auf die Kälte der Nacht. Eine Zeit voller Zauber. Ich liebe diese Zeit. Sie hat eine kühle Klarheit, die einen träumen lässt. Und so war es auch an diesem Morgen wieder so, dass ich auf einem der taubedeckten Häuserdächer saß, den dunklen Schwanz sorgsam um meine Pfoten gerollt, und in die Ferne hinaus schaute. Rechts von mir erhoben sich die weißen Hügel der Wüste. Etwas weiter am Horizont konnte ich das Felsplateau erkennen. Der letzte Nebel löste sich dort gerade über den Steilklippen auf. Die Geister legten sich zur Ruhe, auf der Flucht vor der Sonne. Doch meine Seele besuchten sie weiter. Geister sind Wesen, die nicht zu schlafen scheinen. Es ist als kennen sie keine Müdigkeit. Und sind sie bei Tag auch nicht für das Auge sichtbar, so begleiten sie mich weiter den ganzen Tag auf Schritt und Tritt. Sie umgeben uns. Sie sind die Luft die wir atmen.

Meine Ohren zuckten kurz nach links. Ein Geräusch erregte meine Aufmerksamkeit. Als ich den Blick auf den Rand des Daches richtete konnte ich gerade noch den Schwanz einer Ratte davon huschen sehen. Wahrscheinlich war sie an der Häuserwand hoch geklettert. Ich wandte meinen Blick ab. Ich hatte keine Lust zu jagen. Noch war der Hunger nicht groß genug. Ich hatte ihn noch nicht voll ausgekostet. Wieder schloss ich meine Augen, folgte den Stimmen der Geister.

Chéltikor! Chéltikor! Die Farm...

Meine Ohren zuckten, obwohl die Worte nicht plastisch waren. Niemand hörte sie außer mir. Ich war allein mit dieser Stimme. Aber ich kannte sie zu gut. Ich kannte sie seit ich lebte. Es war Terentror. Die Stimme. So nannte ich sie. Und Chéltikor war der Name bei dem sie mich rief.

"Was ist mit der Farm?"

Sie ist wach.

Terentror zischelte leise. Seine Stimme klang fast wie das Säuseln des Windes zwischen den Häuserwänden. Ja, manchmal sprach er in Rätzeln. Ich brauchte teilweise Stunden um ihm zu entlocken, was er mir sagen wollte.

"Das ist mir klar. Die Farm wird jeden morgen wach. Genau wie die Stadt und die Wüste. Was willst du mir sagen? Komm auf den Punkt. Ich will mich nicht den ganzen Tag mit deinen Wortfetzen rumschlagen."

Kurz schwieg die Stimme. Es schien mir als sei Terentror beleidigt. War ich etwa zu grob gewesen? Machte er sich keine Gedanken, dass er ständig so mit mir umging?

Die Anderen sind dort. Sie erfreuen sich.

Ich öffnete die Augen. Meine Stirn war unter dem Fell gekräuselt. Mit den Anderen waren die Geister gemeint. Terentror sah sich als Geist. und gleichermaßen mich. Ein Gedanke an den ich mich mit den Jahren gewöhnt habe. Es gab eine Zeit, in der ich mich gegen die Geister gewehrt habe. Aber ihre Stimmen verschwanden nicht. Ich bin sehr oft vor ihnen weg gerannt. Aber sie sind mir immer wieder gefolgt.

Ein Windstoß fuhr mir über den Rücken. Tarantror wurde anscheinend ungeduldig. Was taten die Geister bei der Farm?

Sie erfreuen sich.

Zischelte Tarantror abermals als habe er wieder einmal meinen Gedanken gelauscht.
Ich seufzte.

"Nun gut."

Dann folgen wir mal dem Willen der Geister, bevor wir ihnen noch die Laune verderben...

Diesmal war es mein Gedanke, der mir durch den Kopf ging. Ich gebe zu, manchmal ist es schwierig meine eigenen Gedanken von denen Tarantrors zu unterscheiden. Ich seufzte und stand auf. Ich reckte meine Gliedmaßen, trat ein paar Schritte zum Rand des Häuserdaches und sprang in einer fließenden Bewegung hinunter zur Straße.

(sitzt auf Häuserdach / redet mit der Stimme / denkt an die Geister / macht sich auf den Weg zur Hawk Farm)

geht zu: Hawk Farm
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyDi Apr 03, 2012 11:28 pm

Ich hätte Yacàru so vieles sagen können. Ich hätte ihm von meinen Namen erzählen können. Ich hätte ihm versichern können, dass diese Menschen ihm nichts tun würden. Dass ich sie kannte. Ich hätte ihm erzählen können, dass ich einen von ihnen jeden Abend im Park traf, dass er der einzige war, den ich regelmäßig sah, dass ich mit Geistern sprach und dass man mich für verrückt hielt. Ich hätte ihm von Terentror erzählen können und meinem Leben über den Dächern der Stadt. Aber ich tat es nicht. Stattdessen blieb ich eingekapselt in mein Schweigen, einzig von der Aufgabe erfüllt, den Hengst sicher durch die Straßen zu geleiten, hinaus in die Freiheit. Eine Häuserecke nach der anderen passierte ich. Terentror begann erst jetzt wieder zum Leben zu erwachen.

Seltsames Tier....

"Warum?"

Es war mir so ziemlich egal, dass Yacaru mitbekam, dass mit mir etwas nicht stimmte, dass ich mit einer Stimme redete, die er nicht hörte. Gleich würde ich ihn sowieso in die Freiheit entlassen, und wenn er mich nicht aus eigenem Ermessen aufsuchte so würden wir uns nicht mehr wieder sehen. Wenn das Schicksal es so wollte.

Weil er einfach so den Menschen folgt.

"Warum nicht? Wenn man unerfahren und naiv ist?"

Cheltikor, welches Tier schafft es schon zum Mittelpunkt geistlicher Begierde zu werden?

"Nicht jedes, da hast du recht."

Siehst du? Er ist ein seltsames Tier. Er passt mir nicht.

"Hör auf damit. Dich hat er ja nicht zu interessieren. Wir machen hier unseren Job, gehen nachher zum Plateau, um eine reine Seele zu opfern und verschwinden den Rest des Tages in irgendeinem kühlen Schatten..."

Mit meiner Aussicht auf kühlen Schatten hatte ich Terentror sofort am Haken. Er seufzte glücklich und begann mit leisem Schnurren irgendetwas von Ausruhen und Entspannung zu brabbeln.

Das letzte Haus kam in Sicht, bevor sich vor mir die endlose Sandwüste erstreckte. Hier blieb ich stehen und drehte mich zu Yacáru um. Ich hob meine Stimme wieder etwas und meinte zu ihm:

"Hier sind wir. Damit ist mein Teil der Aufgabe erfüllt. Ich wünsche dir viel Glück in der Freiheit."

Damit drehte ich mich zurück in Richtung Stadt und schickte mich an, wieder zwischen den Häusern zu verschwinden.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySa Apr 14, 2012 11:44 pm

coming from: Die Wüste // Das Felsmassiv

Ich setzte eine Pfote vor die andere, ohne das Bein zu sehr zu belasten. Der Schmerz durchzog mein Fleisch als grüben sich die Mäusezähne noch immer hindurch. Aber ich war nicht wehleidig. Also setzte ich meinen Weg fort. Terentror schwieg. Offenbar war es ihm genauso warm wie mir. Als ich aufgebrochen war hatte er mich noch zugedröhnt mit sämtlichen wissenswerten Dingen, die ihm gerade einfielen. Wissenswert in seinen Augen. Nicht in meinen. Mit der Zeit war er allerdings immer stiller geworden.

Ich fand bald mein Lieblingshaus wieder. Ein zweistöckiges Lagerhaus, weiß verputzt und vom gelben Wüstenstaub verdreckt. Es hatte etwas gemütliches. In den Fensterrahmen befanden sich keine Gläser. Kleine Sandwehen durchzogen das obere leerstehende Stockwerk, als wolle sich die Wüste ihr angestammtes Recht zurück erobern. Im unteren Stockwerk befand sich ein kleiner Gemüsehändler, der zu dieser Tageszeit Mittagspause hatte. Und so dämmerte der ganze Bau in angenehmer warmer Siesta dahin. Ich trabte zum hinteren Teil des Hauses, schlüpfte durch ein Loch im Maschendraht, das den Hinterhof mit dem Lieferanteneingang vom Rest der Straße abgrenzte. An der hinteren Wand des Hauses lehnten in einer Ecke einige leere Gemüsekästen und Baulatten. Die Holzpaletten und Kartonreste waren bis zum Dach aufgestapelt. Ich biss die Zähne zusammen und sprang von einer Kiste zur nächsten, benutzte sie wie Stufen. Als ich auf der Höhe des oberen Stockwerkes war warf ich kurz einen Blick durch eines der Fenster. Das Sonnenlicht warf warme vierecke in den kühlen sandigen Raum. Er war wie immer leer. Die Luke zum Erdgeschoss war abgeschlossen. Ich riss mich von dem angenehmen Anblick los und sprang noch ein paar Kisten weiter, bis ich am Dach angekommen war. Vorsichtig setzte ich eine Pfote auf die Ziegel und zog sie sofort wieder zurück. Das Dach fühlte sich an als seien die Tonziegel eben erst gebrannt wurden. Ich seufzte. Also würde ich den Mittag doch nicht auf dem Dach verbringen. War mir auch lieber so.

Also sprang ich wieder hinab und stieg durch das Fenster im oberen Stock des Hauses. Mit einem Sprung befand ich mich in einer kleinen Sandwehe am Fußboden. Ich befreite mich von den Körnern mit einem Schütteln und trabte in eine der kühlen Ecken, wo ich mich zusammenrollte, den Schwanz über die Pfoten legte und ein Nickerchen hielt. Ich schlief nicht all zu fest, meine Ohren folgten immernoch jedem Geräusch. Doch auch als der Gemüsehändler wieder zu arbeiten anfing und es unter mir zu Poltern und zu Rumoren begann blieb ich liegen und genoss die angenehme Kühle, die durch die Luft in der Halle und den kühlen Sand unter meinem Körper auf mich wirkte.

(läuft zu Lagerhalle/ klettert zu Dach / stellt fest, dass Dach zu heiß ist / klettert in den verlassenen ersten Stock der Halle / schläft in Ecke ein)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySo Apr 22, 2012 12:57 am

Ich hatte noch immer die Augen geschlossen. Meine Ohren zuckten als ein Kleinwagen auf den Hof hinter dem Gebäude fuhr und, nach einer kurzen Stille, begann seine Waren aufzuladen. Ich seufzte genüsslich und begann mich in meinen Träumen ein zu kuscheln. Doch dieses wohlige Gefühl hielt nicht lange an. Die Sonne stand bereits sehr tief und es dämmerte zum Abend hin, als Terentrors aufgeweckte Stimme durch meinen Kopf geisterte und all die schönen Träume zunichte machte.

Es ist soweit! es ist soweit!

"Was ist soweit...?"

Ich murmelte die Worte mehr als dass ich sie sprach. Ich wollte gar nicht wach werden, wollte weiter diese Stille genießen. Doch Terentror jammerte in meinem Kopf herum und so wurde mir langsam klar, dass es nichts nützte ihn zu ignorieren. Also öffnete ich vorsichtig die Augen und gähnte ausgiebig. Die frische Luft in meinem Rachen war kühler als am Mittag und hinterließ eine wohltuende Kühle. Ich stand auf, schüttelte den Sand aus meinem Fell und reckte mich ausgiebig. Danach setzte ich mich wieder, schaute noch einen Augenblick verschlafen drein und fragte noch einmal:

"Was ist soweit?"

Sofort war Terentror wieder ganz bei der Sache.

Der Mensch ist im Park! Er ist im Park!

Schlagartig fiel mir ein, was Terentror meinte und ich sprang auf. Ich hatte verschlafen! Ich hatte es tatsächlich verschlafen! Mit ein paar Sprüngen rannte ich zu einem der Scheiben losen Fenster, die auf den Hinterhof wiesen und warf einen Blick auf den Horizont. Die Sonne stand wirklich tief.

So spät schon?

dachte ich bei mir, erfreut endlich wieder meine eigenen Gedanken zu hören und nicht das Gejaule von meinem kleinen Quälgeist.

Als ich aus dem Fenster kletterte und über den Palettenstapel an der Häuserwand wieder auf die Erde sprang wurde mir wieder schmerzlich bewusst, was vor meinem angenehmen Schläfchen passiert war. Aber zum Glück taten die Bisse nicht mehr so weh wie noch vor ein paar Stunden. Also versuchte ich den Lauf normal zu belasten, was mir nicht ganz gelang, und schlüpfte durch den Maschendrahtzaun hinaus auf die Straße um mich auf den Weg zum Park zu machen. Dem guten alten Stadtpark. Ich freute mich auf den Menschen den ich dort treffen würde. Clyde war ein angenehmer Zeitgenosse. Noch dazu war er recht vorurteilslos und redete auch einfach mal so mit einem Fuchs. Er hatte eine reine Seele. Das wussten sogar die Geister. Und das hatte definitiv etwas zu sagen. Es war nicht so, dass ich mich mit ihm allabendlich traf um mich von der reinen Seele dieses Menschen beeinflussen zu lassen und mein Karma zu verbessern. Nein, so selbstsüchtig bin ich nicht. Sondern ich traf mich mit ihm um zu hören wie es ihm ging, wie er lebte und wie er das Leben empfand. Ich versuchte mich jedes mal in ihn hinein zu versetzen und ich hätte all zu gern gewusst wie es ist, ein Mensch zu sein. Und ich wüsste es noch immer gerne. Leider bin ich bisher in diesem Wunsch nicht weiter gekommen. Aber kommen wir zurück zum Thema. Ich trabte also in Richtung Stadtpark um mich mit Clyde zu treffen...

(wacht auf/ Terentror erzählt ihm von Clyde/ geht zum Park)

goes to: Stadt // Stadtpark
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyDo Apr 26, 2012 4:45 am

kommt von: der Park

Ich sah aus dem Augenwinkel, dass Ghost sich zusammen gerollt hatte. Ich hoffte ich würde auf meine Frage keine Antwort bekommen, denn es war ja nicht normal, dass Füchse sprachen. Aber dieser Wunsch wurde mir nicht erfüllt. Nur die Antwort verwirrte mich ein wenig.

"Aber ich versteh dich doch?!"

Ich verstand nicht ganz was Ghost mir damit sagen wollte. Wenn er eine andere Sprache sprach, warum konnte ich ihn dann verstehen? Die ganze Situation hier, kam mir immer merkwürdiger vor. Eigentlich sollten Füchse nicht sprechen. Und auch, wenn sie sich untereinander verständigten, sollte ich es eigentlich nicht verstehen. Aber ich war mir sicher, dass ich mir das Ganze nicht nur einbildete. So eine lebende Fantasie hatte ich nämlich nicht wirklich. Und die Situation kam mir auch viel zu real vor.

Aber ich wusste auch, dass mir das hier niemand glauben würde. Nicht das ich vorhatte irgendjemandem davon zu erzählen. Nachher wurde ich doch noch für geisteskrank gehalten werden, wenn ich behauptete ich könnte mit Füchsen sprechen.

(fährt/ redet mit Ratibor/ denkt nach)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyFr Apr 27, 2012 5:22 am

coming from: Die Stadt // Park

Mit Clyde geistigen Kontakt aufzunehmen erschien mir mehr und mehr ein Fehler gewesen zu sein. Am Liebsten hätte ich mich sofort wieder zurück gezogen und hätte weiter dort auf dem Beifahrersitz gelegen. Als ganz normaler Fuchs. Nichts Gedankenübertragung, und nichts mit Sprache sprechen. Ich seufzte und schloss die Augen. Es fiel mir etwas schwer Clyde zu vertrauen, darauf zu vertrauen, dass er keinen Unfall baute und sich nicht zu sehr von mir ablenken ließ. Ich hatte oft genug gesehen wie sehr sich Autos verbiegen konnten wenn sie aufeinander prallten. Die Geister schrien jedes Mal auf, sodass mir nicht eine einzige Kleinigkeit im Straßenverkehr erspart blieb. Das Auto rumorte, als der Mensch den Gang wechselte. Ich verstand nicht wie diese Autos funktionierten. Aber das musste ich auch nicht, um zu wissen wie tödlich sie sein konnten. Vorsichtig öffnete ich wieder ein Auge und betrachtete Clydes Profil. Seine Haare standen wie immer wild vom Kopf ab. Die künstliche rote Farbe in einer seiner strähnen stand ihm gut, gaben ihm den Eindruck, aus den 80ern ins 21. Jahrhundert katapultiert worden zu sein. Ich sah täglich Menschen, beobachtete sie, wie sie von rechts nach links gingen, fuhren oder wie sie sich sonst noch fortbewegten. Aber niemand sah so aus wie Clyde. Und niemand besaß solche eine Seele. Selbst als ich die Augen wieder schloss und mein buschiger Schwanz an meinen Lidern kitzelte, spürte ich die Reinheit dieser seele. Sie leuchtete wie ein Feuerwerk in der Nacht, drang durch das Dunkel in meinen Augen direkt in mein Herz.

Erst Clydes Worte zogen mich wieder zurück aus diesen Gedanken. Ich öffnete die Augen und sah ihn wieder an. Eine schweigsame Stille entstand, in der die Spannung immer weiter hoch zu knistern schien. Ich überlegte ob es sinnvoll war zu antworten. Tat ich ihm nicht zu viel mit dem Wissen an? Würde er weiterleben können wie zuvor? Ich spürte Terentrors Hohn aufwallen und es kostete mich Mühe ihn wieder ruhig zu stellen. Ich hattte bereits damit begonnen, Clyde in dies alles hier einzuweihen. Ich hatte den ersten Schritt getan. Nun war es an der Zeit einen weiteren zu tun.

"Das nennt sich Gedankenübertragung. Gedanken besitzen keine Sprache."

Ich beobachtete ihn weiter, ohne die Lippen bewegt zu haben. Ich schnaubte kurz, wobei meine Tasthaare ruckartig nach hinten schnellten, sich dann aber wieder aufrichteten, sodass ich meine gesamte Umgebung spüren konnte. Mein Blick glitt wieder zu Clyde. Ich spürte, dass er der Meinung war, nicht mehr Herr seiner Sinne zu sein. Daher schob ich nach einer kurzen Weile nach:

"Und um der nächsten Frage vorauszugreifen: Nein, das können nicht alle Füchse. Nur ich."

In den letzten zwei Worten schwang eine gewisse Trauer mit. Sie führten mir ein ums andere Mal vor Augen wer ich war, und wie einsam ich doch im Grunde war. Auch wenn ich das nicht gerne zugab. Daher ließ mich all zu gerne auf diese neue Beziehung ein. Auch wenn ich den Weg etwas falsch gewählt hatte. Ich dachte über Clydes Fragen nach und merkte wie natürlich sie waren. Es war gut, dass der Mann fragte. Er sollte es wissen. und menschen waren bekanntlich neugierig.

Nicht nur Menschen...

neckte mich sofort Terentrors Stimme.

"Sei still!"

zwang ich den Geist wieder nieder. Für Clyde musten meine Worte nur ein Jaulen darstellen.


(antwortet Clyde / sitzt in Auto)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySa Apr 28, 2012 7:24 pm

Es handelte sich hier also um Gedankenübertragung. Das war dann auch der Grund warum ich nicht ausmachen konnte, woher die Stimme kam. Aber ok. Es war zwar ein seltsames Gefühl, mich mit einem Fuchs zu unterhalten, Gedankenübertragung hin oder her, aber ok. War auch nicht selbstverständlich.

Ich war ein wenig überrascht, als Ghost meine nächste Frage schon beantwortete, bevor ich sie überhaupt gestellt hatte. Aber wahrscheinlich war es offensichtlich gewesen, was ich fragen wollte. Aber ich wollte natürlich wissen, ob alle Tiere so kommunizieren konnten. Wäre nicht schlecht gewesen. Dass hätte bestimmt vieles vereinfacht. Obwohl… vielleicht wäre dann auch alles noch komplizierter gewesen, wenn die Tiere Ansprüche stellten, oder so.
Ich wandte mich wieder an Ghost und frage:

“Hast du dich schon mal mit einem Menschen unterhalten?“

Ich hoffte mal ich war nicht allzu neugierig. Aber wann hatte man schon einmal die Chance mit einem Fuchs zu reden, und ihn etwas zu fragen? Trotzdem fügte ich noch hinzu:

“Ich hoffe ich nerv dich nicht mit meinen Fragen“

Ich wusste ja nicht ob es Ghost gefiel mit mir zu reden, oder ob es ihn nervte. Vielleicht strengte es ihn sogar an. Wenn man die ganze Zeit über die Gedanken mit jemandem reden musste. Es war ja auch für Menschen mit der Zeit anstrengend viel zu denken. Aber so wie ich ihn "kannte", würde er bestimmt sagen, wenn es ihm zu fiel werden würde. Da er ja auch meine Fragen beantwortet, bevor ich sie gestellt hatte...

(redet mit Ratibor)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySo Apr 29, 2012 7:18 am

Ich schnaubte in meinen Schwanz und spürte wie sich ein Schatten über das Auto legte. Ganz sacht nur. Kaum merklich, bis es so dunkel wurde, dass Ratibor Clyde nur noch in Grautönen wahrnahm. Die Sonne war offensichtlich nun ganz unter gegangen. Ratibor bewegte sich nicht um nachzusehen. Er reichte sowieso nicht an die Scheibe im Fenster heran. Er konnte nur den Himmel über der Windschutzscheibe beobachten und das leise Aufglimmen der kleinen Steinchen am Himmel bemerken. Die sterne begannen sich vorsichtig vom dunklen Himmel abzuheben während sich der Orangeton der Sonne vom Himmel zurück zog. Meine Augen hefteten noch immer an der Faszination des dunkler werdenden Himmels, als Clydes nächste Frage kam. Und die nächste gleich hinterher geschossen. Da musste ich doch schmunzeln. Ich sah den Menschen mit einem warmen fast väterlichen Blick an, der verriet wie viel älter meine Seele ist.

"Nein, du nervst nicht. Es ist ok, dass du fragst. Du sollst es ja auch alles wissen."

Meine gedankliche Stimme war ruhig, ja sogar leise. Langsam entspannte ich mich in dieser fahrenden Blechbüchse, gab die eingekuschelte Haltung nicht auf. Sie spendete Wärme. Denn die Kälte der Nacht kroch bereits ins Auto und ließ mich dankbar für meinen dicken Pelz werden. Kurz glitt ein fröstelndes Zitten über meinen Rücken und ich zog den Schwanz näher an mich heran. Ein Auto kam uns auf der Gegenspur entgegen und warf einen grellen Lichtschein in den Wagen. Ich beobachtete die Kegel der Scheinwerfer gegen den Himmel, bis das Auto vorüber gefahren war und uns in der Dunkelhet zurück ließ.

"Es ist das erste Mal."

murmelte ich in Gedanken. Jetzt erst richtete ich meinen Blick wieder auf Clyde. Seine Augen glänzten hell in der Dunkelheit. Mir brandte auch eine Frage auf der Seele. Bereits seit Clyde mich empor gehoben und davon getragen hatte. Ich hatte sie die ganze Zeit zurück gehalten. Nun wünschte auch ich mir eine Antwort.

"Aber jetzt bin ich mal dran. - Wohin fahren wir?"

Aus meiner Stimme sprach nur ein leiser Hauch von Interesse. Aber wer mich kennt weiß, dass hinter diesem Hauch viel mehr steckt.

(redet mit Clyde)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyMo Apr 30, 2012 3:07 am

Ich war froh, dass ich Ghost nicht nervte. Denn was ich selber nicht leiden konnte, waren Menschen die nervten.
Ich versuchte mich trotz der Unterhaltung auf die Straße zu konzentrieren, denn einen Unfall wollte ich jetzt nicht bauen. Aber es waren ja nicht mehr allzu viele Menschen um diese Zeit unterwegs. Zum Glück. Ok, ich war zwar nicht gerade der vorsichtigste Autofahrer, aber ich hatte bisher auch noch nichts allzu schlimmes verursacht. Vielleicht mal eine Delle in ein anderes Auto. Aber sonst…?

Ghost‘s Frage kam etwas unterwartet. Aber er hatte ja schließlich ein Recht darauf zu erfahren, wo ich mit ihm hinfuhr.

“Ich wollte dich zur Hawk Farm bringen. Ein Pferdehof. Denn dein Bein sieht nicht wirklich gut aus. Ich hoffe dir macht es nichts aus, wenn ich mich darum kümmre? Tut mir leid, dass ich dich nicht vorher gefragt habe.“

Aber da fiel mir ein, dass ich ihn ja vorhin schlecht hätte fragen könne, denn da wusste ich ja noch nicht, dass er reden oder über Gedanken mit mir kommunizieren konnte. Er hatte es zwar schon vorhin gekonnt, aber da wusste ich ja auch noch nichts davon.

Bald konnte ich den Hof trotz des wenigen Lichts erkennen. Er wirkte wie ausgestorben um diese Zeit, war aber nicht wirklich verwunderlich. Wer hielt sich den jetzt außer den Tieren noch hier auf?

geht zu: Hawk Farm/ Vorhof
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyMi Mai 09, 2012 7:45 am

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Uhrzeit

Frühmorgens

Wetter

Die Sonne schickt ihre ersten, noch nicht wärmenden Strahlen hinunter auf die Erde, wo sich die Menschen für den kommenden Arbeitstag fertig machen. Am blassblauen Horizont zeigen sich erste Wolken, die noch ungefährlich aussehen, doch manche wissen es: Vorboten für ein Gewitter wälzen sich über den Himmel.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySa Jun 16, 2012 8:19 pm

Zeitsprung

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Mittags

Wetter:

Inzwischen ist es fast unerträglich schwül, die kohlrabenschwarzen Wolken verdecken die Sonne, die inzwischen ihren Zenit erreicht hat. Das Gewitter steht nun unmittelbar bevor und droht jeden Moment auszubrechen.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySo Jun 17, 2012 2:10 am

kommt von: Hawk Farm / Reithalle

Immer noch fuhr ich durch die Straßen. Ich hatte kein Ziel vor Augen sondern ich fuhr einfach die Straße entlang. Die Musik, die in meinen Ohren dröhnte hielt mich davon ab nachzudenken. Aber leider brachte mich das hier alles nicht wirklich weiter. Ich drehte die Musik leiser und stellte meinen Wagen an den Rand der Straße, so dass ich die anderen Autofahrer nicht behinderte. Dann stützte ich meinen Kopf auf meine Arme die ich über dem Lenker verschränkt hatte. Sofort fielen tausende Gedanken über mich ein. Ich wusste genau, dass ich ganz schön tief in der Scheiße steckte, denn wie schon gesagt, kam es wirklich nicht oft vor, dass Tessa so wütend war. Aber noch schlimmer als die Wut, war die Enttäuschung gewesen die ich in ihrem Gesicht gesehen hatte. Sie hatte mir Vertraut und ich hatte diese vertrauen mit Füßen getreten. Klar hatte ich keine Lust auf diese Reitstunde gehabt, aber was wäre schon dabei gewesen, wenigstens diese eine Stunde durch zu halten?!

Langsam hob ich meinen Kopf. Ich konnte jetzt nicht den ganzen Tag hier herum sitzen, ich musste mich wenigstens bei Tessa entschuldigen. Ob sie die Entschuldigung annahm oder nicht, musste ich ihr überlassen. Aber irgendetwas musste ich tun. Ich seufzte und startete den Motor meines Wagens wieder. Dann versuchte ich mich wieder in den Verkehr einzufädeln.
Ich würde jetzt sofort zur Farm zurück fahren. Außerdem hörte ich schon von weitem die ersten Donnerschläge und auch Blitze zuckten vom Himmel.
Auf dem Weg zurück fiel mir ein, dass die Pferde in den Stall gebracht werden musste, aber wahrscheinlich hatten die anderen das schon erledigt. Und nur weil ich zu fertig gewesen war, hatte ich nicht geholfen. Na toll. Noch ein beweis wie unzuverlässig ich doch war. Und außerdem hatte ich mich den ganzen Tag noch nicht um Jacky gekümmert. Die würde höchst wahrscheinlich auch eingeschnappt sein.
Der Tag konnte ja nur noch besser werden.

(im Auto/ denkt nach/ macht sich Vorwürfe/ fährt zurück)

Geht zu: Hawk Farm/ Sattelkammer
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyMo Jun 25, 2012 3:38 am

coming from: Hawk Farm // Stall

Ich saß stumm auf dem Dach meiner geliebten Lagerhalle. Ich hatte die Augen geschlossen, den Schwanz um die Hinterläufe gelegt. Meine Ohren jedoch waren aufgerichtet. Sie lauschten dem Wind, der sich nur langsam legte. Es war selten dass es in der Wüste windete. Und noch seltener war ein Gewitter. Es würde wohl das letzte für dieses Jahr sein. Danach kam die Dürre. Danach kam das, was alle drei Jahre kam. Und was die Tiere und Menschen wieder einmal zum Glauben zurück führte. Doch noch wollte ich nicht daran denken. Zu viele Knoflikte beschworen diese Dürren jedes Mal herauf. Die Geister hatten dieses letzte Schauspiel der Naturgewalten genutzt um zu tanzen. Nein. Nicht um zu tanzen. Um zu toben. Sie hatten all ihr Kräfte auf diese Erde herab donnern lassen. Und die Elektrizität war nur eines der vielen Resultate ihres Machtrausches. Das Schreien und Lachen drang noch immer durch die Luft und hallte wider in dem tiefen Grummeln, das noch immer in den Wolken lag. Der himmel war noch nicht aufgeklart. Der regen ging jedoch zurück, bis er nurnoch ein Nieseln war. Der regen hatte den Pflanzen gut getan. Im Hof hatte eine Wüstenrose ihre Blätter ausgestreckt, hatte gierig das wasser eingesogen. Den Augenblick genutzt um zu leben. Zu leben. Wahrlich. Der Regen war doch immer wieder Quelle des Lebens. Die Geister waren Quelle des Lebens und heute hatten sie ganz besonders gewütet. Einige hatten in den Wolken gehaust, andere hatten ihre Spiele mit den Lebenden geführt. Ich hatte während des Gewitters oft die Augen geschlossen und die Spiele der Geister verfolgt. Sie umwirbelten eine junge Frau. Sie ritt und das Pferd, das sie mit ihrem unweigerlich mangelhaften Können zu leiten versuchte, kam mir sehr bekannt vor. Am Morgen noch hatte ich seine Aura gespürt. Und auch am Tag davor, war ich ihm auf der Hawk Farm begegnet. Die Stute Jacaranda in Bloom. Ihr Leben hatte an einem seidenen faden gehangen. Doch um sie hatte ich mir keine Sorgen gemacht. Die Geister waren ihr wohl gesonnen. Die Frau jedoch war Ziel ihrer Attacken geworden. So heftig, dass ich um ihr Leben zweifelte. Die Geister waren im Begriff, es ihr zu nehmen. Sie hielten sie für unwürdig. Doch weshalb wollte mir keiner von ihnen verraten. Auch Terentror war in den Gedanken ganz woanders. Er tobte mit den anderen Geistern, erfreute sich seiner Lebenslust, wie er es früher getan hatte. Als er noch frei gewesen war. Als er noch keinem Körper und keinem höheren Geist unterlegen gewesen war. Nun aber kehrte er langsam zurück. Ließ sich erschöpft in meinem Geist nieder und schlief sofort ein. Ich wachte über seinen schlaf, genoss die dabei entstehende Ruhe.

Ich öffnete die Augen und sah zum Horizont. Noch immer zuckten die Wolken von hellem Wetterleuchten. Doch das Toben begann, sich zurück zu ziehen. Die Landschaft war nass, überall hatten sich feine Gerinnsel gebildet, wo die trockene Erde das viele Wasser nicht aufnehmen konnte. Um meine Pfoten herum hatten sich kleine Pfützen gebildet, und von der Regenrinne erklang das gleichmäßige Tropfen des Wassers, das gen Erde fiel. Ich atmete tief ein. Die kühle Luft fühlte sich außerordentlich angenehm in meinen Lungen an. Ich genoss den Regen immer wieder aufs Neue. Die feuchtigkeit war nur an einigen Stellen bis zu meiner Haut durchgesickert. Und die Tropfen, die über die Haut meines Rückens hinunter liefen fühlten sich gut und vertraut an. Eine fremde Präsenz forderte jedoch meine Aufmerksamkeit und ich schloss wieder die Augen, um mich von diesem letzten Geist leiten zu lassen. Die river side Ranch, am anderen Ende der Stadt war zum ersten Mal seit Jahren wieder belebt. Doch der geist, der mich hierher führte, schien keineswegs erfreut darüber. Er zeigte mir Bilder von einem hochgewachsenen Mann mit einfältigem Blick. Er führte einen hund bei sich, der nur so vor Arroganz strotzte und den Geist fast zum sprühen brachte. Ein ebenfalls recht unangenehmer Zeitgenosse von Pferd hielt sich in der Stallung auf. Noch einmal grollte ein lautes Donnern über den Himmel über der Ranch. Der letzte Geist erzürnte sich über dieses Volk. Und er machte seiner Wut noch einer Weile Luft, bis auch ihn die Müdigkeit überkam und er sich wie alle anderen, zum Hochplateau zurück zog. Nun erst begannen die Wolken sich aufzulösen. Ich seufzte und öffnete die Augen. Noch immer war die Luft voll sirrender Energie. Ich warf einen Blick zum Himmel. Auch mich hatte dieses Toben der Geister erschöpft und ich überlegte, es Terentror gleich zutun und mich einen Stock tiefer in die Lagerhalle zurück zu ziehen.

(verfolgt die Geister // sieht Chiara in Vision // sieht Ryan, Pale und Coupador in Vision)
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyDo Jul 26, 2012 1:56 am

>> Hawk Farm // Stall

Meine Pfoten schmerzten von dem harten Asphalt, über den ich gelaufen war und noch immer war mein Fell pitschnass, obwohl das Gewitter schon länger vorbei war. Aber nun hatte ich Ratibors Spur wiedergefunden und folgte ihr hochkonzentriert. Ich hatte sie inwischen schon mehrmals verloren, wozu der Regen auch noch seinen Teil beigetragen hatte. Aber nun, nun hatte ich es endlich geschafft. Zumindest sah es so aus, auch wenn sich langsam Skepsis in mir ausbreitete. Was sollte Ratibor hier? Oder ich? Ich stand nämlich vor einer alten Lagerhalle, die wohl schon länger kein Mensch mehr von innen gesehen hatte. So sah sie irgendwie aus. Ich folgte der Spur des Schwarzfuchses bis zu einem Stapel Paletten, den ich langsam erklomm.

Immerwieder rutschten meine Pfoten auf dem nassen Holz ab und mehrmals wäre ich fast in die Tiefe gestürzt, aber wie durch ein Wunder fand ich immer wieder Halt. Schlussendlich hatte ich es geschafft und stand auf dem weitläufigem Dach der Halle. Die Ziegel glänzten noch vor Nässe und sahen im orangenen Licht des Sonnenuntergangs beinahe schön aus. In der Nähe sah ich Retibor am Rand des Daches sitzen, den Blick in die Ferne geerichtet, als würde er etwas sehen, das nur er sah. Und wer weiß? Vielleicht tat er das ja auch, immerhin stand er mit den Geistern in Kontakt. Unsicher lief ich auf ihn z, immer in der Angst abzurutschen und runter zu fallen. Etwas verbot mir, ihn anzusprechen oder ihn gar zu berühren, ich konnte nicht genau sagen, was. Es war wie eine Aura, die ihn umgab. Diesem Gefühl folgend setzte ich mich neben ihn und schaute ihn abwartend an, wann er wieder ansprechbar war.

[folgt Ratibor | kommt zu der Lagerhalle | klettert auf das Dach | setzt sich neben Ratibor]
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyMi Aug 29, 2012 7:02 am

Ich öffnete die Augen und atmete tief ein und aus. Die Luft gab mir das Gefühl zu leben und die Elektrizität der Geister tat ihr Übriges. Ich liebe solch eine Luft. Doch der Tag ging zur Neige. Ich sah zur Seite und betrachtete Zane im dunkler werdenden Licht des Abends als sähe ich sie zum ersten Mal. Der goldene Schimmer der Wolken versiegte und machte einem Sternenklaren Himmel Platz. Ihr Fell wurde von diesem feurigen Rot verlassen und wurde stattdessen dunkler bis es weinrot schien. Wein oder Blut. Es begann violett zu schimmern und tauchte schließlich ein in das schwarz der Nacht. Wir saßen eine Weile in vollkommenem Schweigen. Dann erst huschte ein Lächeln über mein Gesicht. Ich war etwas verwundert, dass sie mir tatsächlich gefolgt war. Sie wirkte recht eigensinnig und ich fühlte mich mit meinen Berechnungen unsicher was sie anging. Sie faszinierte mich. Doch ich sah nicht ein, sie deshalb zum Versuchsobjekt zu machen. Sie war ein eigenständiges Wesen. Ich konnte ihr helfen und danach würde sie wieder ihrer Wege ziehen. So ist der Lauf der Dinge. Und mir gefiel das so. Ich wollte das nicht ändern, wollte ihren Geist nicht ergründen. Sie war viel zu jung für diese Gegend. Viel zu jung für eigene Fährten.

“Komm.“

Meinte ich und stand auf. Ich schüttelte mich kurz und sprang dann geschickt vom Dach, hinab auf die Kistentürme. Zwei Sprünge und ich erreichte das Fenster im ersten Stock. Ich kletterte hinein und ging gelassen zu meiner Ecke in der Sandwehe. Ich hatte bereits bemerkt wie sehr Zane mit den Schmerzen ihrer Pfote zu kämpfen hatte. Aber da musste sie durch. Ich würde ihr nicht einfach helfen, ohne dass sie es wollte. Das hing von ihr ab. Einzig und allein von ihr. Ich wartete geduldig bis sie mir gefolgt war und forderte sie mit einem Nicken dazu auf, sich zu setzen. Dann sah ich sie einen Augenblick lang eindringlich an und meinte dann ruhig, fast monoton:

“Wer bist du, woher kommst du und wo möchtest du hin?“

Noch ein langer Blick.

“Verrat es mir und ich finde vielleicht einen Weg, dir zu helfen.“

Doch mein Blick blieb an den Augen der jungen Füchsin hängen. Ich musste unweigerlich schmunzeln. Ihre Müdigkeit war kaum zu übersehen.

"Schon gut. Das hat auch Zeit bis morgen. Such dir ein Plätzchen. Du kannst heute Nacht hier bleiben. Morgen beschaffe ich uns was Essbares und dann sehen wir weiter. Überleg dir schon mal was du antwortest."

Damit legte ich mich lang hin und schloss die Augen. Der kleinen Roten würde eine Mütze voll Schlaf nicht schaden. Ich war gedankenlos gewesen.

[springt von Dach in Oberes Stockwerk der Lagerhalle / fragt Zane / schläft]
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyMi Sep 05, 2012 7:42 am

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Uhrzeit:

Frühmorgens // ca. 7 Uhr

Wetter:

Das Gewitter vom Vortag ist kaum noch zu spüren. Alle Feuchtigkeit ist schon wieder verdunstet, nur noch ein paar kleine Quellwolken schweben über dem Horizont und wenn man Glück hat, ganz viel, Glück hat, verdecken sie einmal die aufgehende Sonne. es wird recht schnell warm werden, schon jetzt liegen die Temperaturen bei 18°C.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptySa Okt 06, 2012 1:08 am

Als ich aufwachte, wer mein gesamter Körper von einer dünnen Sandschicht bedeckt. Ich hatte es mir am Abend zuvor in einer Ecke gemütlich gemacht, zwar in dem gleichem Raum wie Ratibor und au so, das ich ihn noch sehen konnte, allerdings ohne ihn zu bedrängen. So wirklich wusste ich nicht, wie ich mich verhalten sollte, immerhin war ich hier bei Ratibor zu Gast und ich hatte eben Respekt vor ihm. Immerhin hatte er Kontakt zu den Geistern.

Seufzend stand ich auf und schüttelte mir den feinen Wüstensand aus meine Fell. Dann putzte ich mich kurz, stand dann wieder unschlüssig da. Ratior wollte ich nicht wecken, am Ende wurde er noch sauer. Deshalb kletterte ich aus einem Fenster, das inzwischen nur noch ein Loch in der Wand war und legte mich dort hin, den Kopf auf die Pfoten gebettet. Die Morgensonne schenkte noch verhältnismäßig wenig Wärme, tauchte aber alles in ein faszinierendes, orangenes Licht. Geduldig wartete ich darauf, dass der Schwarzfuchs erwachte.

[wacht auf | denkt nach | legt sich ins Fenster | wartet]
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyFr Nov 30, 2012 8:40 am

Zeitsprung

Uhrzeit:

Mittags // ca. 12 Uhr

Wetter:

Inzwischen herrscht wieder das typisch trockene und heiße Klima und nicht ein Wölkchen schwebt noch am Himmel. Die Sonne steht am Zenit und hat die Luft unter sich unerbittlich erhitzt, inzwischen sind es weit über 30°C.
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BeitragThema: Re: Die Gassen   Die Gassen EmptyDo März 14, 2013 7:10 am

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Uhrzeit:

früher Abend // ca. 18 Uhr

Wetter:

Die Sonne senkt sich langsam, aber noch immer hat es 32°C. Ein paar kleine Wölkchen, die aber kaum Schatten spenden sind an dem sich verdunkelnden Himmel zu sehen.
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